

Die Gemeinde Borsfleth ist für ihre Kleinsten auf der Suche –
nach einem Träger für die Kita und nach pädagogischem Personal.
Das Neubaugebiet sorgt derweil für Nachwuchs.
Ende Juli gab es in Borsfleth eine große Überaschung: Zwei Tage vor dem geplanten Trägerwechsel im Kindergarten Rasselbande teilten die Gemeinde und die als Träger vorgesehene Firma Dibber mit, dass aus der Kita-Übernahme doch nichts wird. Auch drei Monate später ist das Thema längst nicht abgeschlossen. Zudem macht sich auch in der Borsflether Einrichtung der Fachkräftemangel bemerkbar.
Mit einem Aufhebungsvertrag legte die Gemeinde das Thema Dibber zu den Akten und beschloss, die Trägerschaft erneut auszuschreiben. Weiteres ist bisher noch nicht passiert. „Zu den Haushaltsberatungen werden wir darüber sprechen. Ende November wissen wir dazu mehr“, verrät Bürgermeister Peter Mohr.
Für ihn ist der Trägerwechsel des weiterhin von der Gemeinde betriebenen Kindergartens nach wie vor notwendig:
„Wir sehen es so, dass die Kita in der Größe nicht mehr ehrenamtlich
geführt werden kann.“
Peter Mohr
Bürgermeister
Der zeitliche Aufwand sei immens. Das hätten gerade die vergangenen gut zwei Jahre mit den Corona-Bestimmungen gezeigt. Und das müsse man als Verantwortlicher für die aktuell 32 Kinder und sechs festangestellten Mitarbeiter schließlich alles verstehen und leiten. „Das sollten lieber Hauptamtliche machen“, so Mohr, der ansonsten aber eine „gut aufgestellte Kita“ vorfindet.
Kita sucht schon lange Personal
Eine Einschränkung ist jedoch durch die Personalsituation gegeben, sagt der Gemeinde-Chef. „Wir suchen Personal“, bestätigt auch Kita-Leiterin Petra Karstens. Bereits seit Januar dieses Jahres sucht sie jemanden mit pädagogischer Ausbildung – eine sozialpädagogische Assistenz oder einen Erzieher. Das Geschlecht ist dabei egal.
Von den sechs Festangestellten arbeiten drei in Vollzeit. Wenn von diesen eine Kraft ausfällt und womöglich eine Urlaub hat, werde es bereits eng. „Kommt dann noch eine Erkältungswelle hinzu, dann bin ich am Rotieren“, sagt Karstens. Sie weiß jedoch, dass ihre Kita vergleichsweise gut aufgestellt ist. „Wir erfüllen unseren Personalschlüssel sogar.“ Dieser sei aber stets eng bemessen. Theorie und Praxis lägen da weit auseinander. Immerhin: Die Rasselbande musste – anders als andere Kitas – nie wegen Personalmangels ganz schließen.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Seit sechs Jahren ist Karstens Leiterin der Kita in Borsfleth. Ihr Team arbeitet im Großen und Ganzen schon seit Jahren zusammen. Vorteile – auch für mögliche Bewerber – sieht sie darin, dass die Einrichtung recht klein ist. Im Team werde vertrauensvoll zusammengearbeitet. Und es gibt viel Kontakt zur Gemeinde und den Familien.
Die Kinder der Kita Rasselbande freuen sich über die von Holger Krause (rechts) überreichten Turnbeutel. Mit ihnen freuen sich Kita-Leiterin Petra Karstens und ihr Stellvertreter Andreas Pfeifer.
Foto: Grischa Malchow
Am Nachwuchs für die Rasselbande mangelt es in Borsfleth aktuell nicht. Neue Kinder kommen auch aus dem Neubaugebiet Siedfeld. Dort haben insgesamt 37 Baugrundstücke Platz. Fünf Häuser sind alleine durch die Firma Viebrockhaus entstanden. Das Unternehmen unterstützte nun auch die Kita Rasselbande, indem Vertriebsleiter Holger Krause und Projektmanager Mark Bildstein den 32 Kindern Beutel aus Baumwolle überreichten, gefüllt mit Brotdose, Gäbelchen und Trinkflasche.
Darüber hinaus brachten die Firmenvertreter einen Apfelbaum mit. Diesen pflanzten die Kinder gemeinsam mit Gemeindearbeiter Jan Borchert im Vorgarten der Kita ein. „Jetzt ist die beste Zeit zum Pflanzen“, so Borchert. Für Holger Krause haben die Kinder sich die Geschenke verdient: „Die Kleinsten unserer Gesellschaft waren und sind in der Pandemiezeit noch immer sehr gefordert.“

