Wohnraum schaffen: Ehemalige Gaststätte wird überplant

Borsfleth | Das neue Dorfentwicklungskonzept benennt 15 Projekte, die aus Borsfleth in den kommenden Jahren eine zukunftsfähige Gemeinde machen sollen. Auf der Sitzung der Gemeindevertretung wurden drei Schlüsselprojekte festgelegt, die zuerst realisiert werden sollen: Die Optimierung des öffentlichen Raumes im historischen Ortskern, die Aufwertung des Gemeindezentrums und die Anstellung einer Dorfkümmerin. Im Haushalt 2021 wurden dafür 320.000 Euro eingestellt und im Haushalt 2022 nochmals 230.000 Euro. Jeweils im Folgejahr rechnet die Gemeinde dann mit Fördergeldern von insgesamt 346.000 Euro.

Als Erstes soll der historische Ortskern optimiert werden. Dazu soll die Anlage von Gehwegen und Parkplätzen erfolgen, teilweise ausgestattet mit E-Ladesäulen für Autos und Fahrräder. Außerdem soll die Straßenbeleuchtung modernisiert und der Spielplatz in der Gustav-Augustin-Straße umgestaltet werden.

Schlüsselprojekt

Aber für ein Schlüsselprojekt im Ortskern gibt es noch keine Lösung: Die Inwert-Setzung des Gebäudes in der Dorfstraße 1. Für Bürgermeister Peter Mohr ist der Zustand des Hauses schon seit langem ein „Dorn im Auge“. Insbesondere, weil das ortsbildprägende Gebäude direkt am Eingang zum historischen Ortskern gegenüber der jetzigen Gaststätte liegt. Es steht unter Denkmalschutz.

Früher herrschte hier mal buntes Treiben in der Gaststätte „Zur Verlatschleuse“ der Familie Ruhser. Doch vor etwa 30 Jahren wurde das Haus verkauft und zunächst auch renoviert. Aber seit 15 Jahren steht das Gebäude leer und verfällt zusehends.

Schwierige Besitzverhältnisse

„Es sind schwierige Besitzverhältnisse und der außerhalb wohnende Eigentümer kümmert sich um nichts, obwohl die Gemeinde schon mehrfach das Gespräch gesucht hat.“ Um für einen möglichen Investor den Weg zu bereiten, wurde das Haus im Zuge des Ortsentwicklungskonzeptes überplant und eine Nutzungsänderung mit dem Denkmalamt abgestimmt.

Nutzungskonzept

Olaf Prüß vom Planungsbüro „Region Nord“ stellte den Kommunalpolitikern dazu ein nachhaltiges Nutzungskonzept vor, um eine Alternative zum aktuellen Verfall und dem mittelfristigen Abgang des Gebäudes darzustellen. Durch einen Teilabriss und einen Umbau könnten fünf Wohnungen entstehen, davon vier barrierefrei für ein bis zwei Personen. Gerade für die Gruppe der älteren Bewohner hatte Olaf Prüß im Ort einen Bedarf festgestellt. Derzeit verliert Borsfleth mangels Angebots zahlreiche ältere Bewohner.

Doch das Konzept ist von der Kreisbehörde so nicht genehmigt worden. „Es wird zurzeit gerade nachgebessert“, sagt Bürgermeister Peter Mohr. Der springende Punkt waren die Wohnungen in dem denkmalgeschützten Gebäude.

Mohr hofft mit einem fertigen Konzept den Besitzer des Hauses überzeugen zu können, das Gebäude zu verkaufen. Um die Pläne der Gemeinde verwirklichen zu können, stehen Fördermittel in Höhe von 200.000 Euro zur Verfügung. Es fehlt nur noch ein Investor und Betreiber. Über Bürgermeister Peter Mohr (04824-916) kann der Kontakt zum jetzigen Eigentümer erfolgen.

– Quelle: https://www.shz.de/30820622 ©2021

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